war Lehrer und Laienprediger, gleichzeitig aber auch ausgebildeter Kunsttischler und Designer. Er kam um 1790 nach London, wo er im Gegensatz zu seinen berühmten Vorgängern keine Werkstatt unterhielt, sondern seinen Lebensunterhalt als Autor verdiente. Sein erstes Buch The Cabinet-Maker and Upholsterer's Drawing Book erschien in Einzelheften zwischen 1791 und 1793. Bereits 1794 folgte eine zweite Auflage, die um sieben Entwürfe erweitert worden war. Im selben Jahr wurde auch die deutsche Ausgabe publiziert, die die Entwicklung des deutschen Biedermeier beeinflusste. 1802 erlebte das Drawing Book eine dritte Auflage. Im Jahr darauf erschien Sheratons zweites Buch, das Cabinet Dictionary. Seine Cabinet Maker, Upholsterer's and General Artist's Encyclopedia, an der er bis zu seinem Tode arbeitete, blieb unvollendet.
Charakteristisch für die Entwürfe Sheratons sind die geraden Linien, die seine Möbel im Umriss bestimmen, der Verzicht auf jegliches Schnitzdekor und die Verwendung kontrastierender Hölzer, wie Mahagoni und Satinholz, kombiniert mit feinen Faden- oder Bandintarsien aus Buchsbaum, Ebenholz und Palisander. Viele dieser Entwürfe sind mit denen Hepplewhites verwandt, wobei letzterer noch einen leichten Hang zu Kurven und gerundeten Formen erkennen ließ. Sheratons Stuhlentwürfe stellten jedoch ein absolutes Novum dar. Die Sitzlehnen wurden niedriger und völlig rechtwinklig. Das Schulterbrett wurde zu einem eigenständigen Teil zwischen den Pfosten. Die Armlehnen verbanden in einer fließenden Linie die Rückpfosten mit den Vorderbeinen, ohne nach außen zu schwingen. Die Beine waren gerade und verjüngten sich nach unten, wobei sie entweder gedrechselt waren oder von quadratischem Querschnitt. Alles blieb innerhalb der geraden Silhouette versammelt.
Sheraton wandte sich in seinen Büchern in erster Linie an Kunsttischler und Polsterer und gab ihnen genaue Konstruktionsanweisungen. Er regte auch an, die Möbel farbig zu fassen und ein gemaltes Dekor dem geschnitzten vorzuziehen. Seine Entwürfe befriedigten den steten Wunsch nach Neuem, indem er den Klassizismus in der Tradition Adams völlig auf neue, geradezu abstrakte Formen reduzierte. Auf diese Weise kreierte Sheraton Möbel, die auch heute noch modern wirken.
Die ersten dreißig Jahre des 19. Jahrhunderts gelten als die Regency-Periode. Sie fällt in die Regentschaft George III. sowie in die des Prince of Wales, der 1820 George IV. wurde.
Charakteristisch für die Möbel des Regency ist die repräsentative Aufmachung. Mahagoni blieb das bevorzugte Holz. Das Satinholz, das am Ende des 18. Jahrhunderts wegen seiner hellen Farbe und der damit verbundenen Leichtigkeit geschätzt war, wurde durch das dunkle Palisander und andere exotische Hölzer ersetzt. Fadenintarsien waren nach wie vor beliebt. Neben Ebenholz und Buchsbaum wurde nun auch Messing verstärkt für Einlegearbeiten genutzt. Die Faszination, die vom glänzenden Metall im Kontrast zum dunklen Holz ausging, führte dazu, dass man die Möbel mit gegossenen Messing- oder Ormulu-Applikationen (=Feuervergoldete Bronze) verzierte. Griffe in Form von Löwenmasken und gegossene Tatzenfüße gehören zu den typischen Dekorelementen. Holzschnitzereien kamen wieder in Mode. Zu den beliebtesten Motiven gehören die Hermen mit ägyptischen oder griechischen Köpfen, gerollte Akanthusblätter, Lyren, Lotusblüten, Papyrusrollen und Palmetten. Stühle und Tische erhielten in Anlehnung der Antike so genannte "Säbelbeine" oder, in der Nachfolge Sheratons, gedrechselte oder geriffelte Beine.
Die Möbel im chinesischen Geschmack waren meist aus Buche gefertigt und farbig gefasst, wobei man eine Vorliebe für Grün, Braun und Schwarz entwickelte. Holzstäbe, die so gedrechselt waren, dass sie den Anschein von Bambus erweckten, waren innerhalb dieser Entwicklung ein beliebtes Stilelement.